Josef Högl & Sohn Georg

JOSEF: Meinen Vater Josef beschäftigten Trauben und alles was dazugehörte schon von Kindesalter an. Wobei sich die Arbeit lange Zeit auf die Weingärten beschränkte. Meine Großeltern und anfangs auch mein Vater lieferten ihre Erträge an die Freien Weingärtner Wachau.

Das sollte sich ändern. Mein Vater besuchte die Weinbauschule in Krems und begann parallel dazu am Weingut Prager zu arbeiten. Für den ersten Lohn kaufte er sich seinen ersten 1000 Liter Stahltank, in dem auch heute noch alljährlich Wein gärt. Die Arbeit bei Prager prägte ihn und zeigte ihm wie große Weine zuerst im Weingarten und später im Keller entstehen. Zehn entscheidende Jahre, an die sich fünf weitere wichtige Jahre am Weingut von F.X. Pichler knüpften. Zwei Lehrmeister der Sonderklasse.

 

Ab 1995 schenkte er dann unserem Weingut – damals 3-4 Hektar – seine ganze Aufmerksamkeit und vergrößerte es nach den ersten Erfolgen sukzessive.

GEORG: Seit einiger Zeit bin ich gleichberechtigt mit meinem Vater am Weingut. Wir teilen uns die Verantwortung, arbeiten gemeinsam im Keller und im Weingarten, auch wenn jeder seine Vorlieben und Schwerpunkte hat. Bevor ich 2014 voll im Weingut einstieg, absolvierte ich die VINOHAK in Krems, die Handelsakademie mit gleichzeitiger Ausbildung an der Weinbauschule und praktizierte ein halbes Jahr lang in einem Weingut in Württemberg. Der Hof, die Weingärten, die Steillagen, der Keller waren die anderen Schauplätze meiner Lehrjahre – und sind es gelegentlich noch immer.

 

Und dann ist da noch meine generelle Liebe für Wein, für seine Aromen, die Sensorik, die Vielfalt in den Unterschieden. Also verkoste ich, wann immer es mir möglich ist und vergleiche: Veltliner aus Spitz mit Veltliner aus Loiben. Wachauer Rieslinge mit deutschen Rieslingen. Junges, Gereiftes, Internationales, Experimentelles, Schräges und Normales: Zum einen, weil es mir Spaß macht. Zum anderen, weil ich glaube, dass ich aus all diesen Weinen auch was für die Zukunft mitnehmen kann.